Der 12. Mai 2007 ist wohl einer der schwärzesten Tage in der Geschichte vom FC Schalke 04. Die Knappen träumen seit Jahrzehnten davon, einmal Deutscher Meister zu werden. In der Saison 2006/07 waren die Königsblauen ganz nah dran. Der Traum ist damals ausgerechnet beim Erzfeind in Dortmund zerplatzt. Wir schauen zurück.
2001 wurde der FC Schalke 04 zum „Meister der Herzen“ gekürt. Damals hatte der FC Bayern der Truppe aus Gelsenkirchen die Meisterschale durch ein Tor in der Nachspielzeit beim Hamburger SV weggeschnappt, während man beim FC S04 in Parkstadion schon am Feiern war.
Die Ausgangslage zwei Spieltage vor Schluss
2007 nun war die Elf aus dem Pott auf gutem Wege den Titel zu holen. Der FC Schalke 04 führte die Tabelle nach dem 32. Spieltag mit einem Punkt vor dem VfB Stuttgart an. Gerald Asamoah erklärte damals vor der Partie in Dortmund, dass er nach Gelsenkirchen laufen werde, wenn ausgerechnet beim BVB den Titel holt. Genau diese Aussagen haben die Borussia vor dem denkwürdigen Derby so richtig aufgestachelt. Christian Wörns, der damals auf dem Rasen stand, erklärte später, dass schon beim Einlaufen die Schalker Nervosität gespürt hat.
2:0 Sieg des BVB – der Stich ins Schalker Herz
Borussia Dortmund hatte bis dahin eine schwache Saison gespielt. Der BVB, mit Thomas Doll als Trainer (der dritte Coach in einer Saison), hat dann aber in einer Partie alles Leiden vergessen lassen.
Als Tabellenneunter hat Borussia Dortmund das Derby gegen Königsblau mit 2:0 gewonnen, durch Tore von Alexander Frei und Ebi Smolarek. Kevin Kuranyi damals in Diensten der Königsblauen erklärte später im Rückblick, dass dieses Match die schwärzeste Stunde seiner Karriere war.
Beim BVB hatte übrigens der Vorstand vor der Partie für einen besonderen Anreiz gesorgt. Den Spielern wurde vor dem Anpfiff für einen Sieg eine Sonderprämie versprochen.
VfB Stuttgart lässt sich Chance nicht entgehen
Der VfB Stuttgart, der zur gleichen Zeit ebenfalls im Revier unterwegs war, hat die Dortmunder Schützenhilfe dankend angenommen. Die Schwaben haben im Parallelspiel mit 3:2 in Bochum gewonnen und sich dann am letzten Spieltag die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen.
Spieler und Fans legen nach
Nach dem Abpfiff der Partie ist das Derby in die Verlängerung gegangen, mit legendären Aktionen der Dortmunder Spieler und vor allem der Fans. Der BVB hat damals den Sieg richtig ausgekostet. Einige Profis (Christoph Metzelder, Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller) haben nach dem Match T-Shirts mit der Aufschrift „Meister der Herzensbrecher – zweizunull“ bedrucken lassen. Die Shirts sind damals im Dortmunder Fanshop für 20,40 Euro wie warme Semmel über die Ladentisch gegangen.
Eine besondere Aktion hat es zudem von den Fans gegeben. Sie haben nach der Saison ein Flugzeug über Gelsenkirchen kreisen lassen, mit dem Banner „Ein Leben lang – keine Schale in der Hand!“.